Der Living Planet Report 2024 des World Wide Fund for Nature zeigt einen katastrophalen Rückgang der überwachten Wildtierpopulationen um 73% in den letzten 50 Jahren.
Diese alarmierende Statistik spiegelt nicht nur die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf diese Arten wider, sondern auch die weitreichenden Folgen für die Umwelt.
Weltweiter Rückgang der Wildtiere
In Regionen wie Afrika, Lateinamerika und der Karibik wurden Rückgänge von bis zu 95 %, 76 % bzw. 60 % verzeichnet, während Europa und Nordamerika einen Rückgang von 39 % bzw. 35 % verzeichneten.
Der Bericht warnt, dass der Planet aufgrund der kombinierten Auswirkungen des Verlusts der biologischen Vielfalt und des Klimawandels kurz vor einem kritischen Wendepunkt steht, der die Zukunft der Menschheit ernsthaft gefährdet.
Wildtierpopulationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit von Wäldern, Flüssen und Feuchtgebieten, und ihr Rückgang kann zu erheblichen Ungleichgewichten in diesen Ökosystemen führen. So tragen Elefanten beispielsweise zur Gestaltung der Waldlandschaft bei, indem sie Samen verbreiten und Wege für andere Arten schaffen, während ihr Verlust diese natürlichen Prozesse stört.
Die Torfgebiete des Kongobeckens speichern etwa 29 Milliarden Tonnen Kohlenstoff und sind damit ein wichtiger Bestandteil der weltweiten Bemühungen um die Bindung von Kohlenstoff. Der Rückgang der Wildtierpopulationen kann sich jedoch negativ auf diese Rolle auswirken, da gesunde Ökosysteme von einer Vielzahl von Arten abhängig sind, um ihre Funktionen, einschließlich der Kohlenstoffspeicherung, aufrechtzuerhalten.
Kollektives Handeln erforderlich
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, sind Naturschutzmaßnahmen unerlässlich. Dazu gehören die Durchsetzung nachhaltiger Landbewirtschaftungspraktiken und der Schutz kritischer Lebensräume.
Strategien wie die gemeinsame Verwaltung von Schutzgebieten mit lokalen Gemeinschaften und deren Einbeziehung in Entscheidungsprozesse haben zu positiven Ergebnissen geführt, wie z.B. die Zunahme der Berggorillapopulation um 3% im Virunga-Nationalpark im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Der Bericht betont, dass die Bekämpfung des Klimawandels und des Verlusts der Natur in den nächsten fünf Jahren eine gemeinsame Anstrengung erfordert. Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen müssen zusammenarbeiten, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und nachhaltige Landnutzungspraktiken zu fördern.
Durch den Schutz der biologischen Vielfalt und der Gesundheit des Ökosystems des Kongobeckens können die Schutzbemühungen dessen wichtige Rolle bei der globalen Kohlenstoffbindung stärken und den Klimawandel wirksam bekämpfen.